Analoge nivellier Geräte (Instrumente)

Elyas, Görlitz, Tuesday, 21.10.2025, 19:17 (vor 12 Stunden, 36 Minuten) @ MichaeL

Hallo Elyas

Also wenn die Fehler dann zufällig sind, wie kann ich dann kontrollieren wie genau meine Punkte sind, die ich gemessen habe?


Da es sich beim Zufall offensichtlich nicht um einen Fehler handelt der vermeidbar wäre, spricht man eher von einer zufälligen Abweichung. Der Begriff Fehler bleibt somit einer vermeidbaren Abweichung vorbehalten bspw. ein Zahlendreher bei Aufschreiben.

Wenn Du die Genauigkeit eines Punktes im Netz abschätzen willst, bietet sich eine Netzausgleichung an, bei der alle Messungen verwendet werden, um die unbekannten Höhen zu bestimmen. Dies ist der Standardweg, um Aussagen zur erreichten Genauigkeit zu bekommen. Durch überlappende Messkonfigurationen - ein Punkt ist bspw. in verschiedenen Schleifen oder Linien enthalten - werden Widersprüche in den Messungen aufdeckbar, sodass man nach der Analyse des Netzes auch entscheiden kann, ob Nachmessungen nötig sind und wo diese sinnvollerweise stattfinden sollten.

Im Normalfall wird ja ein Abschluss Delia berechnet zwischen zwei Fest Punkten und dann werden die Fehler auf die Punkte je nach Distanz verteilt. Die Formel ist dann: (Abschluss Fehler x messdistanz) / gesamtdistanz.


Dies ist eine sehr rudimentäre Abschätzung und berücksichtigt nur die Linie zwischen den beiden Festpunkten. Diesen Ansatz kannst Du also nicht verwenden, wenn mehrere partiell überlappende Schleifen oder Linien existieren.

Muss man auch die Temperatur irgendwie beachten bei der Ablesung? Ich habe gelesen, dass sich die Latten auch verziehen oder ausdehnen.


Wenn es sich um ein Präzisionsnivellement handelt, ist die Temperatur eine limitierende Größe für die erreichbare Genauigkeit. Aus diesem Grund nutzt man Invar-Latten. Invar hat einen sehr kleinen Ausdehnungskoeffizienten von etwas 1E-6. Bei einer Temperaturänderung von 10 °C und einer 2 m Latte würde die Längenänderung demnach gerade mal 20 µm betragen - zum Vergleich, der Durchmesser des menschlichen Haares beträgt ca. 60-80 µm.

Viele Grüße
Micha

Hallo Michael,

vielen Dank für die Informationen.

Wenn ich zum Beispiel von einem Festpunkt als Höhenanschluss um ein Gebäude herum nivelliere und in der nähe der Gebäudeecken Neupunkte bestimme als Zwischenblick oder Wechselpunkt und dann wieder an dem selben Festppunkt abschließe sind die Punkte ja alle nur einmal bestimmt und man erhält einen Abschlussfehler.

Macht es dann sinn Die Messung 1 zu 1 noch 2 mal zu wiederholen (nochmal zwei schleifen) und dann alle wechsel und neuen punkte nochmal genau gleich zu bestimmen wie in der ersten messung?

Dann hätte man 3 unabhängige schleifen gemessen und jeden Punkt 3 mal bestimmt.

Das könnte man dann ausgleichen oder?

Ist natürlich schon etwas viel aufwand dann um zuverlässig sagen zu können wire genau die Neupunkte sind. Reihenfolge wäre dann Rückblick-Vorblick-Rückblick-Vorblick.

Ich denke das ist die genauste Methode.

Grüße
Elyas


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